Eine Bildungs- und Erziehungsgemeinschaft
Immer mehr Kinder sind den sozialen und emotionalen Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen. Sie fühlen sich überfordert und verunsichert. Sie wählen die falschen Mittel, um sich aus ihrer unguten Situation zu befreien und ecken daher oft in vielen Lebensbereichen an. Eine Karriere der Devianz ist oft nicht mehr aufzuhalten und das Kind gerät in eine Abwärtsspirale, die es, trotz abgesicherter familiärer Verhältnisse in eine Randposition drängt. Kinder, die aufgrund nicht vorhandener Grundvoraussetzungen vielen gesell¬schaftlichen Zusammenhängen mittellos ausgeliefert sind, werden in schulischen Zusammenhängen oft zu Problemen für die Klassen- oder Schulgemeinschaft. Punktuelle Förderung reicht häufig nicht aus, um diese Kinder von der schiefen Bahn abzubringen. Es bedarf vielmehr eines Konzepts, dass die Kinder bereits im Kindergarten kennengelernt haben und welches sie durch die Grundschulzeit begleitet. Soziale und emotionale Kompetenzen werden einem Kind nicht in die Wiege gelegt, genauso wenig wie das Mangeln dieser Kompetenzen. Professionelles Verhalten ist lern- und übbar, wenn es konsequent im Curriculum auftaucht und sich bis zum Ende der Grundschulzeit durch die einzelnen Fächer zieht. Die Entwicklung der emotionalen und sozialen Kompetenz ist eine Kernaufgabe der Pädagogik. Sie ist die Voraussetzung für alles Lernen ob in der Schule oder in gesellschaftlichen Zusammenhängen. Schulischer Erfolg ist Ausgangspunkt für Lebenschancen. Daher darf sich Schule nicht aus der Pflicht nehmen, wenn es darum geht, allen Kindern die Chance zu geben, ihren Weg zu gehen und Barrieren aus dem Weg zu räumen, solange noch Zeit ist.
• In den Richtlinien und Lehrplänen finden sich diesbezügliche Kompetenzerwartungen insbesondere in den Fächern Deutsch, Sachunterricht und Religion. Aber auch die Bereiche der musisch ästhetischen Erziehung können an der Erweiterung der sozialen und emotionalen Entwicklung aufgrund ihrer sinnlichen und emotionalen Nähe miteinbezogen werden. Der Sportunterricht bietet die Möglichkeit Gemeinschaftserfahrungen und Regelverständnis erlebbar zu machen. Soziales Lernen ist daher immer fächerübergreifend angelegt.